Der Bus von Trinidade nach Rio schaukelt durch die grünen Serpentinen, rechts Bananenstauden, links das Meer und Inseln wie Schildkrötenrücken, dazwischen ein Atomkraftwerk mit Apotheke und Postamt.
Auf dem Tresen der Autobahnraststätte stapeln sich grüne Kokosnüsse, in die der Kellner bunte Strohhalme steckt, eine magere weiße Katze streicht mir um die Beine und niest mir auf den Fuß. Draußen rasen schwere Lastwagen vorüber.
Abends beim Bossanova-Konzert im Terraço Tropical kommt eine beleibte Brasilianerin an unseren Tisch getänzelt und presst uns reihum an ihren großen Busen. „Não é fácil ser artista!“* ruft der über das ganze Gesicht strahlende Triangelspieler von Zeit zu Zeit in die Musik hinein. Kurz nach Mitternacht trägt er einen weißen Plastiktisch und drei Stühle an den Strand und sinniert über die Sternbilder der Südhalbkugel („as três Marias“), die korrupte neue Regierung („uma vergonha“) und die Farbe meiner Augen („parabéns“). Unter dem Tisch döst ein Hund im Sand, er heißt Chorão, vor uns rauscht das Meer.
Und am nächsten Morgen dieses Licht.
Nossa!
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